deutsche telekom #1 in der social media personalmarketing studie

unsere aktuelle studie rund um den einsatz von social media im personalmarketing und recruiting hat einen knappen, aber dennoch klaren ranking-sieger, nämlich die deutsche telekom. knapp vor bayer und daimler macht die deutsche telekom auf basis unserer empirischen untersuchung den besten eindruck unter den 110 analysierten unternehmen.

hier auch gleich ein überblick zum social media aktivitätsindex der deutschen telekom (gemessen haben wir anhand von 64 einzelkriterien, wie die unternehmen ihre social media aktivitäten auf ihrer recruiting website einbinden, ob und wie facebook, youtube, twitter, kununu, xing, linked-in, schülervz, studivz und mobile apps eingesetzt werden):

man sieht: die deutsche telekom liegt in einigen themen ganz weit vorn. hier ein paar interessante links:
deutsche telekom facebook auftritt

deutsche telekom twitter kanal

deutsche telekom auf kununu

es freut mich sehr, zum wiederholten male den verantwortlichen für personalmarketing und recruiting, marc-stefan brodbeck für ein saatkorn.-interview gewonnen zu haben, um ein wenig über die ergebnisse und die pläne der deutschen telekom rund um social media zu plaudern. auf geht’s!

saatkorn.: was sind die hauptgründe für die telekom, social media für personalmarketing & recruiting einzusetzen?
social media sind ganz einfach aus der gesellschaft nicht mehr wegzudenken. es ist ein massenphänomen und rasant steigende nutzerzahlen verschiedener plattformen und netzwerke beweisen genau das. als arbeitgeber können und wollen wir heute auf social media-plattformen nicht mehr verzichten. undenkbar. denn auf facebook und co. erreichen wir die zielgruppe, weil wir sie in ihrer erlebniswelt abholen – aber wer glaubt, auf social media geht es nur um dates, ausgehtipps und ähnliches, der irrt. die kommunikation auf social-media-kanälen birgt eine ganz eigene dynamik, jeder kann sich schnell und direkt ohne umwege über social media über jobs und das unternehmen informieren. wer uns etwa bei facebook besucht, kann sich selbst ein bild davon machen, wie unsere mitarbeiter so ticken. so etwas gab es noch nie – und es macht einfach auch spaß, dabei zu sein.

meine erfahrung zeigt, manchmal muss man einfach den mut haben, etwas auszuprobieren. und den hatten wir im letzten jahr als wir auf verschiedenen social- media-kanälen gestartet sind.

saatkorn.: könnt ihr bei der deutschen telekom sehen, dass die zielgruppen auch auf die angebote einsteigen? – eine aktuelle kienbaum-studie erweckte ja kürzlich den eindruck, als sei social media (noch) nichts für die zielgruppe…
stimmt, bei erster betrachtung der ergebnisse könnte man tatsächlich den eindruck gewinnen, dass employer-branding-maßnahmen in sozialen netzwerken am bedarf vorbeigehen. rund 40 prozent der user, die soziale netzwerke jedoch bereits täglich nutzen, können sich laut kienbaum-befragung vorstellen, in zukunft fan oder follower eines unternehmens zu werden. es komme darauf an, wie die zielgruppe abgeholt wird. was sagt uns das also? entscheidend ist es doch, mehrwert zu liefern. und der kann ganz unterschiedlicher natur sein. unsere facebook-fans fragen nach bewerbertipps, informieren sich über bildungsthemen und karriereveranstaltungen oder erfahren wie sich ein praktikum in südafrika anfühlt. aber auch tagesaktuelle themen wie etwa fußball ergebnisse werden besprochen.

saatkorn.: was sind aus deiner sicht die herausforderungen für employer branding, personalmarketing und recruiting in den nächsten 5 jahren?
für uns immens wichtig – den dialog mit den bewerbern noch weiter zu intensivieren. denn in spätestens fünf jahren haben sicherlich auch kleinere unternehmen das thema social media für sich erkannt. heißt, dass der kampf um talente auch im social media-umfeld schwieriger wird. ein ganz anderer punkt, der uns beschäftigt: wir nutzen social media ja nicht, weil es nice-to-have ist, sondern möchten authentisch auftreten und profil zeigen. dazu gehört aber auch, mit unbequemen und kritischen fragen umzugehen. feedback unserer user, wenn etwas nicht richtig läuft, nehmen wir sehr ernst und muss noch viel stärker mit unseren internen abläufen –  auch um im konzern eine kulturveränderung zu bewirken – verzahnt werden. zukünftig sollen beispielsweise facebook-nutzer erleben, dass sie mit ihrem feedback bei uns prozesse in gang setzen und reaktionen meist offener ausfallen, als manche das vielleicht erwarten. im idealfall kann unsere community kurz darauf im web verfolgen, was sich positiv geändert hat. das ist dann die königsklasse.

saatkorn.: viele unternehmen sind bei dem thema social media noch recht zurückhaltend. was sind aus deiner perspektive gründe dafür und wie glaubst du, wird sich die bedeutung von social media für personalmarketing & recruiting in den nächsten jahren verändern?
möglicherweise haben viele firmen noch nicht erkannt, wie wichtig dieses engagement ist, um zukünftig für guten nachwuchs im unternehmen zu sorgen. oder sagen wir lieber, welches enorme potential darin steckt. unser ansatz war und ist es social media nicht mal einfach so zu betreiben, sondern wirklich dahinter zu stehen und uns mit begeisterung in den netzwerken zu engagieren. allein von der zahl der bewerbungen, die uns über diese kanäle erreichen, werden wir unser engagement daher nicht abhängig machen. ich bin  davon überzeugt, dass zukünftig auch kleinere unternehmen nicht mehr auf social media für personalmarketing und recruiting verzichten können. die zielgruppen wollen aktuelle infos, wissens-vorsprung durch direkten unternehmenskontakt, persönlich zugeschnittene infos aus erster hand – und all das ist mit – achtung: ernsthaftem! -social media engagement erreichbar.

saatkorn.: ihr seid eines der ganz wenigen unternehmen, die auch bereits eine mobile app im angebot haben. habt ihr konkrete zahlen/statistiken, die den erfolg eurer app belegen?
unterwegs, im café oder im zug, quasi „jobs to go“ – das wollten wir mit unserer iphone app erreichen. genauso wie unsere arbeitsplätze mobiler geworden sind, möchten auch absolventen mobil jobs suchen und sich bewerben. wie groß dieser wunsch tatsächlich ist, hat uns jedoch überrascht, mit so vielen tausenden von downloads in kürzester zeit hatten wir nicht gerechnet.
saatkorn.: hast du noch irgendeine lustige oder spannende anekdote rund um social media für personalmarketing und recruiting auf lager?
ja, um gleich bei der iphone app jobs&more zu bleiben: hier haben wir selbst erlebt, welche power social media tatsächlich hat. als die news zur app als facebook-posting und tweet zunächst nur unserer social media-community mitgeteilt wurde, begann sofort ein unglaublicher ansturm auf die app, was uns total überraschte. noch bevor wir ein einziges werbebanner schalten konnten, hatte sich die nachricht schneeballartig im internet verbreitet. also haben wir uns (fast) jede weitere werbung gespart. und ganz großartig – eine weitere anekdote zum thema generation y und deren umgang mit dem social web erzählte mir ein kollege: als er letztens ins zimmer seiner tochter kam glaubte er, ins social media-nirvana einzutreten: sie tippte in facebook, parallel dazu nutze sie eine iphone-app, der fernseher lief ohne ton, der mp3 player spielte. auf die frage, was um himmels willen sie da tue, antwortete sie nüchtern: siehst du doch papa, hausaufgaben…

saatkorn.: lieber marc-stefan, ganz herzlichen dank für das interview.

die studie „social media im personalmarketing und recruiting 2010“ kann man HIER bestellen.

hier ein blick ins inhaltsverzeichnis:

daimler ist #3 im ranking der „social media studie 2010“ – exklusives interview mit daniel loewa

so – gerade frisch von der „zukunft personal“ zurück, wo christoph beck und ich am mittwoch in einer gut besuchten und von personalwirtschaft-chefredakteur erwin stickling moderierten podiumsdiskussion unsere brandneue empirische studie „social media im personalmarketing & recruiting 2010“ vorgestellt haben. hat wirklich spaß gemacht und zu meiner großen freude kann ich heute bereits ein interview mit daniel loewa, manager employer relationship management bei der daimler ag, präsentieren.

die daimler ag liegt mit einem in unserer studie gemessenen social media aktivitätsindex von 61,25% auf platz 3, dicht hinter der bayer ag und der deutschen telekom. also allemal grund genug für ein saatkorn.-interview. auf geht’s:

saatkorn.: was sind die hauptgründe für daimler, social media für personalmarketing & recruiting einzusetzen?
bei daimler haben wir im personalmarketing jeher den grundsatz verfolgt, dort zu sein, wo unsere zielgruppe ist: in schulen und hochschulen, auf messen und im internet. so ist es für uns eine logische konsequenz die möglichkeiten des web 2.0 einzusetzen. dabei sind social media für uns mehr als ein weiterer marketingkanal. die möglichkeit, direkt feedback zu erhalten und individuell in den dialog zu gehen, ist eine klare erweiterung und bereicherung unserer bisherigen online-aktivitäten. wir tragen unsere botschaften der vielfältigen einstiegs- und karrieremöglichkeiten in die netzwerke unserer fans und follower und erreichen damit auch menschen, die sich mit unseren themen noch gar nicht befassen. darüber hinaus bieten wir anlaufstellen, mit uns unkompliziert, direkt und schnell in kontakt treten zu können. wir wollen mit unseren social media aktivitäten das bild von daimler als arbeitgeber weiter schärfen, das heißt unser fokus liegt bei unseren aktivitäten klar auf employer branding.

saatkorn.: welche social media kanäle sind für daimler im employer branding besonders relevant und warum?
daimler hat weltweit attraktive ausbildungs- und einstiegsmöglichkeiten, und bietet schon im studium die gelegenheit, sich zum beispiel über praktika weiter zu entwickeln. passend zu unseren vielfältigen angeboten stellen wir uns auch im social web vielfältig auf und sprechen unterschiedliche altersgruppen in mehreren ländern an. damit kommen wir schnell zu facebook als größtes social network weltweit. neben der großen reichweite bietet facebook auch vielfältige engagement- und dialogmöglichkeiten, und eben das wollen wir ja nutzen und ermöglichen. wir freuen uns über das bisherige ausgesprochen positive feedback zu unserer facebook page.

als weitere sehr wichtige plattform nutzen wir den daimler-blog, der als unternehmensblog gerade seinen dritten geburtstag feiert – mein glückwunsch an die kollegen im kommunikationsbereich! die karriere-themen gehören darin zu den meist gelesenen. der mix aus hr-, business- und gesellschaftlichen themen gibt aus unserer sicht ein ganzheitliches bild über unser unternehmen und den spirit, mit dem die kolleginnen und kollegen ihre themen vorantreiben.

dann möchte ich hier noch twitter erwähnen. twitter nutzen wir seit über einem jahr und stellen fest, dass wir hier hauptsächlich mit professionals im kontakt stehen. daher twittern wir die inhalte beziehungsweise botschaften anders als zum beispiel bei facebook oder im daimler-blog. genau das ist ja auch unsere kommunikationsstrategie: wir betreiben eine zielgruppenspezifische kommunikation auch im social web. (anmerkung des redakteurs: gerade bei twitter sahen wir noch ausbaustufen, siehe chart ganz unten, aber der blog ist mega-cool und die facebook präsenz ebenfalls!!!).

saatkorn.: was sind aus ihrer sicht die herausforderungen für employer branding, personalmarketing und recruiting in den nächsten 5 jahren?
employer branding ist für sich schon eine der großen herausforderungen. eine arbeitgebermarke erfolgreich und nachhaltig zu positionieren, wird immer wichtiger und auch immer aufwendiger. der zusammenhang zwischen arbeitgeberimage, recruiting und unternehmenserfolg wird immer deutlicher werden. auch das berufsbild der recruiter wird sich meines erachtens deutlich verändern. unternehmen müssen immer früher, aktiver und individueller mit potenziellen talents in kontakt treten. das social web macht uns heute vor, wie mobil und vernetzt wir morgen in einigen bereichen vielleicht arbeiten werden. die auswirkungen des web 2.0 sind damit nicht nur nach extern herausfordernd, sondern wir sollten uns auch damit beschäftigen, uns und unsere organisation fit für das enterprise 2.0 zu machen.

saatkorn.: viele arbeitgeber sind bei dem thema social media noch recht zurückhaltend. was sind aus ihrer perspektive gründe dafür und wie glauben sie, wird sich die bedeutung von social media für personalmarketing & recruiting in den nächsten jahren verändern?
tatsächlich nehme ich bei einigen arbeitgebern in diesem thema viel unsicherheit wahr und viele hr-verantwortliche prüfen offenbar noch, ob sie den schritt wagen sollen. ich nehme gleichzeitig auch wahr, dass es bei vielen arbeitgebern lediglich einer kleinen keimzelle – quasi einem saatkorn – bedarf, um den einstieg in social media anzustoßen und  für ihr employer branding und recruiting voranzutreiben.

social media ist ein sammelbegriff für eine sich rasant verändernde kommunikation. für arbeitgeber ist nicht die frage entscheidend, ob und wo sie in social networks aktiv sind, sondern wie sie es tun. arbeitgeber sollten social media in ihrem employer branding fest verankern. denn social media ist keine maßnahme, sondern eine einstellung.

saatkorn.: haben sie noch irgendeine anekdote rund um social media für personalmarketing und recruiting auf lager?
da will und kann ich bei mir anfangen. ich bin selber auf diversen plattformen als privatperson unterwegs, da ist auch schon mal ein offizieller daimler-beitrag in mein privates netzwerk gegangen. aber auch daraus ergaben sich gute gespräche. ich verzichte vorsichtshalber auf weitere konkrete beispiele… viel spannender finde ich, dass einige unserer follower, fans, zielgruppe und wie sie alle heißen mögen, ebenfalls in einer steilen lernkurve stecken. ich erlebe unter den beteiligten viel toleranz, und genau das ist der spielraum, den wir uns auch gönnen. ich finde es großartig, dass firmen und interessenten unkompliziert und vielleicht auch spielerisch in kontakt treten können. dazu laden wir auch weiterhin ein.

saatkorn.: herr loewa, vielen dank für das interview und weiterhin viel erfolg mit ihren aktivitäten bei daimler!

detailbewertung der daimler ag in der studie:

HIER kann man die „social media im personalmarketing & recruiting 2010“ studie bestellen.